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Am 11.11. erwacht nicht nur der Hoppeditz und läutet die neue Karnevalssession ein, sondern dieser Tag ist auch der Tag des heiligen Sankt Martin. An diesem Tag kommt vielerorts die traditionelle Martinsgans auf den Tisch. Auch in vielen Restaurants und Gaststätten in der Düsseldorfer Altstadt beginnt Anfang November wieder die Zeit des Gänseessens.
Frisch gebraten, mit krosser Haut, dazu Rotkohl, Kartoffelklöße und eine köstliche braune Bratensoße: So wird die Gans im Rheinland am liebsten gegessen. Ob es ein saftiges Bruststück sein soll, oder lieber das aromatische Fleisch der Keule, ist reine Geschmackssache. Doch was steckt eigentlich hinter diesem kulinarischen Brauch?
Einer Legende nach sollte der Heilige Martin im 4. Jahrhundert gegen seinen Willen zum Bischof von Tours geweiht werden. Bescheiden wie er war, versteckte er sich in einem Gänsestall, um der Wahl zu entgehen. Die Tiere schnatterten jedoch so aufgeregt, dass sie ihn verrieten, und er so schließlich zum Bischof geweiht werden konnte. Aus „Rache“ an den „bösen Tieren“ werden sie seitdem schmackhaft zubereitet.
Realistischer ist da schon die Erklärung, dass der Brauch mit der Lebensweise der Bauern im Mittelalter zusammen hängt. Der 11. November war damals der Zahltag, an dem die bäuerlichen Pachtzahlungen und andere Schulden beglichen werden mussten. Nicht selten wurden diese in Form einer Gans als Geldersatz bezahlt. Ein weiterer Vorteil war, dass das Geflügel nicht mehr den Winter hindurch gefüttert werden musste.
Unsere Tipps für den leckeren Gänse-Schmaus in der Düsseldorfer Altstadt:
Als kulinarischen Höhepunkt vor Weihnachten gibt es auch in diesem Jahr wieder die beliebte Schlüssel-Gänsezeit. Traditionell kommen hier nur ganze Gänse, gestopft mit leicht säuerlichen Äpfeln, Orangen, Gemüsezwiebeln, Beifuss und ein, zwei Geheimnissen in den Ofen. Damit die Gans köstlich duftet, appetitanregend aussieht und vor allem lecker schmeckt, werden ausschließlich Freilandgänse verarbeitet, die nach traditioneller Art gehalten und gefüttert werden. Das Angebot beinhaltet wahlweise eine klassisch zubereitete Gänsebrust oder Gänsekeule, jeweils mit Kartoffelkloß, Rotkohl und gefülltem Bratapfel.
Hausbrauerei „Zum Schlüssel“, Bolker Straße 41 – 47, 40213 Düsseldorf. Tel 0211-8289550. www.zumschluessel.deSeit September kocht im Weinhaus Tante Anna Küchenchef MURAT und bringt frischen Wind in die historischen Gemäuer. Unter Verwendung von besten Produkten kreiert er spannende und aromenreiche Gerichte. Für alle Gourmets gibt es in diesem Jahr ein besonderes Gansmenü. Nach Gänsestopfleberterrine mit Dörrobst, Mandarine und Christstollen, folgt eine Kastaniensuppe. Als Hauptgang erfreut eine frische Oldenburger Gans mit Preiselbeer-Rotkohl, Bratapfelbeignet und Honigkuchen Jus das Herz jedes Feinschmeckers, bevor ein Glühwein-Dessert den Abschluss bildet. Das Menü kostet 60 Euro, ohne Vorspeise 47 Euro. Die passende Weinbegleitung kostet 27 Euro.
Weinhaus Tante Anna, Andreasstrasse 2, 40213 Düsseldorf. Tel 0211-131163. www.tanteanna.deDie Traditionsgaststätte Benders Marie ist bekannt für ihre Riesen-Schnitzel. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch die großen Portionen bei den Gänsegerichten selbst hungrigste Gäste voll und ganz zufrieden stellen. Wahlweise gibt es Fleisch von der Brust oder von der Keule, serviert mit Rotkohl, Klößen, einem Marzipan-Bratapfel und glacierten Maronen (je 21,90). Auf der Gänsekarte stehen außerdem noch eine bunte Linsensuppe mit Gänsefleischeinlage, ein Raukesalat mit gebratener Gänseleber und ein winterlicher Salatteller mit geräucherter Gänsebrust.
Benders Marie, Andreasstraße 13, 40213 Düsseldorf. Tel 0211-87638283. www.benders-marie.deFoto: © foodinaire - Fotolia.com